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Hübsch, hübscher, Sulmtaler!

Unsere Hühner wohnen zwischen Beerenbeet, Linden, Birken und Hollerstauden an einem sonnigen Fleckchen in der Nähe des vorbeiführenden Weitwanderweges und unseres Kundenparkplatzes. Immer wieder wir angesprochen, was wir denn da für hübsche Hühner hätten. Und es stimmt wirklich: die Mädels mit ihrer Irokesenfrisur und der Gockel mit seinem prachtvollen, bernsteinfarbenen, blau-schwarz schimmernden Federkleid sind ein wahrer Hingucker (wobei das Kopfbüscherl von unserem Gockel etwas mickrig ausgefallen ist)!


Wir halten seit mittlerweile vier Jahren Sulmtaler-Hühner. Diese ursprünglich aus der Steiermark stammende Hühnerrasse zählt zu der Liste der erhaltenswerten, österreichischen Nutztierrassen (wer sich generell dazu weiter informieren möchte, den sei der Verein Arche Noah ans Herz gelegt). Robust, bewegungsfreudig (ca. 8-10 Quadratmeter pro Huhn werden empfohlen), irrsinnig neugierig und mit ruhigem Gemüt sind sie den ganzen Tag auf Futtersuche und lieben frisches Gras und die Kräuter unserer Weide.


Was man den üppigen Damen auf den ersten Blick nicht gerade ansieht: Sulmtaler sind ausgezeichnete Flieger! Falls eine reine Freilandhaltung nicht möglich ist, sollte das (wirklich ausreichend große) Gehege unbedingt mit einem Netz bespannt werden. Und üppig meine ich bewusst, denn ein ausgewachsenes Sulmtaler Henderl bringt bis zu 3,5 kg auf die Waage – Hähne bis zu 4kg! Und wenn Gerti, Erna und Helga am Morgen von ihrer Sitzstange hüpfen (die wir verstärken mussten), pumpert es ordentlich im Stall 😊. Die Kombination von starkem Fleischansatz und beeindruckender Legeleistung macht diese Rasse natürlich äußerst interessant für Selbstversorger!

Sulmtaler sind relativ kälteunempfindlich und kaum krankheitsanfällig. Wir installieren eine Wärmelampe erst, wenn die Tagestemperatur nicht über -5 Grad steigt, einige Eistage hintereinander herrschen und die Sonne den Stall noch nicht erreicht. Sonst reicht ein dick eingestreuter, zugfreier Stall vollkommen. Tatsächlich kommt diese Rasse weit besser mit kühlen Temperaturen zurecht als mit Hitze! Sie bekommen regelmäßig fermentiertes Futter, Knoblauch und Oregano zur Entwurmung und gegen Milben und Apfelessig und Thymiantee als präventives Erkältungsmittel.


Und die Damen sind auch äußerst wehrhaft: unsere Pinkie hat mittlerweile das zweite Mal einen Habicht in die Flucht geschlagen, bevor er – bis auf einige Blessuren an ihrem Hals – weiteren Schaden anrichten konnte. Unbedingt sollte ihnen auch im Winter ein schneefreies Sandbad zur Verfügung stehen – sie lieben es, in der Sonne Federpflege zu betreiben und gemeinsam zu dösen. Selbst Regen hält sie kaum davon ab, auf Futtersuche zu gehen und die Gegend zu sondieren.


Ich hatte mich gleich beim ersten Mal, als ich von den Sulmtalern gelesen hatte in dieses Federvieh verliebt und würde mich jederzeit wieder für diese Hühnerrasse entscheiden. Sobald ich in ihrer Nähe im Garten arbeite, wird mit Glucksen und Gackern darauf gewartet, ob nicht ein Leckerbissen für sie abfällt und die Schar bei ihrer täglichen Routine zu beobachten ist die beste Möglichkeit zur Entschleunigung.

Mir hat eine Kundin erzählt, sie käme extra immer ein wenig früher, wenn das Wetter es zuließe, damit sie der in der Sonne dösenden, kommunikativen Hühnerschar ein wenig beobachten könne. Wir haben jetzt extra ein Bankerl hingestellt – es geht letztendlich nichts über ein wenig Entspannung im Alltag 😊.


Und bevor ich es vergesse: egal ob Einsteiger, fortgeschrittener Hühnerhalter oder Fragen zur Natur- und Kunstbrut - Tipps und Tricks zur Hühnerhaltung generell und zu ausgefallenen Hühnerrassen findet ihr beim Kanal von Robert Höck #happyhuhn auf Youtube. Zur Neuauflage vom "Happy Huhn Sulmtaler Rasseporträt" bitte klicken :-)!

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