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#wowirsindistoben

„Ich bin eine Waldviertlerin“ ertönt als meine Antwort auf die Frage, wo ich denn herkomme. Als wäre das Waldviertel ein eigenes Bundesland in Österreich 😊.


Ich habe in Irland gelebt, an das Stadtleben an unterschiedlichen Ecken und Enden in unserer Bundeshauptstadt kennengelernt und atemberaubende Fleckchen auf unseren wunderschönen Planeten besucht. Zuhause und verwurzelt war ich tatsächlich immer nur im Viertel ober dem Manhartsberg. Überspitzt gesagt, wird uns Waldviertlern gelegentlich eine dezente Verschrobenheit, brachiale Direktheit und ein Dickschädel wie Granit nachgesagt – nun ja, die Landschaft prägt halt die Leut‘ 😉. Und die Landschaft hier bei uns ist mit ausgedehnten Wäldern, sagenumwobenen Granitformationen, Kraftorten und Naturparken einen Besuch wert!


Als wir vor sechs Jahren nach Reichenau gezogen sind, war der angrenzende Naturpark Nordwald etwas in die Jahre gekommen. Mittlerweile hat er sich unter der neuen Naturparkleitung zu einem sehenswerten Ausflugsziel gemausert. Mit liebevoll angelegten Tiergehegen, Futtermöglichkeit für die alten Nutztierrassen (unter anderem einen ständig plappernden Truthahn), Kräutererlebnisbeet und Grillstation, Aussichtsturm und geführten Wanderungen lohnt sich der Besuch allemal. Und wer bei der Schatzsuche im Zauberwald die Augen offen hält, begegnet vielleicht dem einen oder anderen Fabelwesen zwischen den Bäumen.

Seit Kindheitstagen bin ich jede freie Minute im Wald und draußen unterwegs. Egal wie voll der Kopf oder wie der schwer das Herz ist, im Wald komme ich immer zu Ruhe. Und bricht gerade jetzt im Herbst die Sonne zwischen den Nebelschwaden in den Bäumen durch, gleicht der Wald einer Kathedrale und die seit Jahrtausenden bestehende Verbundenheit von Mensch und Baum lässt sich spüren.


Wer das für esoterisches Geschwurbel hält, dem sei gesagt, der positive Einfluss lässt sich wissenschaftlich biochemisch nachweisen. Terpene, die Duftstoffe, mit denen die Bäume kommunizieren, wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus und alleine der Anblick von Bäumen beeinflusst unseren Organismus und unser Immunsystem stärkend. Das ursprünglich aus Japan stammende„Shinrin-yoku“ oder Waldbaden erfreut sich mittlerweile in Europa immer größer werdender Beliebtheit. Und vollkommen zurecht! Wer sich weiter für die wissenschaftlich-ethnobotanische Querverbindung vom "Wald als Heilquelle" interessiert, dem sei das Interview mit Wolf-Dieter Storl und Clemens Arvay ans Herz gelegt.


Und: wer an einer Handvoll Waldbogen schnuppert, der atmet den Duft des Lebens. Wer also gedankenlos Chipssackerl, Zigarettenkippen oder sonstigen Müll in der Natur entsorgt, schadet letztendlich einem Ökosystem, das wir alle zum Leben brauchen!


Darum: rein in g'scheites Schuhwerk und auf in den Wald!



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