Oval, mit grüner Schrift und einem Igel drauf: dem einen oder anderen von euch wird sicher schon die Plakette von „Natur im Garten“ an diversen Gartentüren oder Zäunen aufgefallen sein. Und seit dem 22.6. darf sich der WIRLIG-Hof ebenfalls zum stolzen Träger der Auszeichnung für naturnahes Gärtnern zählen. Angestiftet wurde das von meiner lieben Oma, die Schwester im Geiste für unterschiedlichste Debatten à la: „Darf man einen Wacholderstrauch morden, weil er die Birnbäume mit einem Pilz infiziert?“ oder „Schafft es der Pfirsichbaum mit Hilfe der Ackerschachtelhalmbrühe der Kräuselkrankheit zu entkommen?“ ist. Ganz abgesehen davon gehört meine Oma zu jener seltenen, irrsinnig zähen Gattung von Mensch, die absolut nichts von ihrem Garten fernhalten kann. Weder Sturm, Eis, Hagel oder eine multiple Wirbelfraktur samt Stützkorsett (und ja, trotzdem ist sie zum Rosenschneiden auf die Leiter geklettert!!). Sei es drum, seit Jahren prangt die Plakette an ihrem Gartentor und wurde von mir neugierig beäugt. Bis ich mich selbst an die Anmeldung für den Erwerb der Plakette wagte.
Wofür steht "Natur im Garten" als Synonym für ökologisches Gärtner schlechthin? Allen voran sind es drei Kernkriterien, die erfüllt werden müssen:
Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, die durch Produktion und Ausbringung die Umwelt stark belasten. Ein ausgewogenes Gleichgewicht von „Nützlingen“ und „Schädlingen“ im Garten bzw. die Auswahl von standortgeeigneten Pflanzen beugt einem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln vor. Insektenhotels, Totholz- oder Laubhaufen bzw. Ecken mit Wildwuchs lassen sich in nahezu jeden Garten unterbringen und fördern den Einzug von Igel, Kröten und anderen Nützlingen.
Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, die das Grundwasser belasten können. Kompost, Mulch und Jauchen bzw. Brühen aus garteneigenen Pflanzen stehen kostenfrei und ohne lange Transportwege zur Verfügung. Das Anlegen, Füttern und Reifen lassen, eines Komposthaufens ist eine spannende Angelegenheit, bei der Kinder an das Thema naturnahes Gärtnern und Naturkreisläufe herangeführt werden können.
Verzicht auf Torf, der kein nachwachsender Rohstoff ist. Für den Torfabbau werden Moore entwässert und unwiederbringlich Lebensräume zerstört, die sich seit Jahrtausenden aufgebaut haben. Oft enthalten billige Erdmischungen einen hohen Anteil an Torf! Die Verwendung von torffreien Substraten trägt wesentlich zum Erhalt der Moorlandschaften bei.
Zusätzlich gibt es Naturgartenelemente, wie ein „wildes Eck“, Naturwiese, Wildgehölze und Kriterien für die ökologische Bewirtschaftung wie Komposthaufen, Nützlingsunterkünfte, Regenwassernutzung und Obstgarten bzw. Beerensträucher, von denen eine gewisse Anzahl erfüllt werden muss.
Wer sich näher dazu informieren möchte, dem sei die Broschüre „Der Weg zur Plakette“ ans Herz gelegt. Wohlfühloase, Nutzgarten und Artenschutz ist möglich und jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten!
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