Jawohl! In diesem Falle spricht der Name tatsächlich Bände: die besten Ergebnisse erzielt Frau (in diesem Falle ich) und auch beim Männlein an Stellen, wo er schlecht hinkommt - mit einer Hobelbewegung – aber starten wir von Beginn an…
Von selbst hergestellten Bienenwachstüchern, über Bambuszahnbürsten bis hin zum Waschmittel aus Rosskastanie – wir versuchen, so wenig Plastik wie möglich zu verwenden und sind immer auf der Suche nach Alternativen zu handelsüblichen Produkten, die wir selber herstellen können bzw. die möglichst lange verwendbar sind.
In der Regel sind die herkömmlichen Systemrasierer für Männlein und Weiblein in Plastik eingepackt, die Klingen einzeln in einem Plastikspender eingelegt und dieser Spender ist wiederum teilweise doppelt eingepackt – Material, das ich wegschmeiße und nirgends verwenden kann.
Bei so viel unnötigen Müll blutet mir das Herz…
Während einer Weiterbildung hörte ich zum ersten Mal den Begriff „Rasierhobel“ und zuerst konnte ich mir darunter nichts vorstellen. Rasierklingen kannte ich nur vom Rasiermesser meines Opas und einen Hobel von seiner Tischlerwerkstatt. So recht wollten mir diese zwei Begriffe auf ungefährliche Art und Weise nicht zusammenpassen.
Christoph war das Prinzip zwar bekannt, verwendet hatte er bis zu dem Zeitpunkt, wo ich mit der neuen Info nach Hause kam, selbst keinen. Nach ein wenig Recherche (dazu gibt es Foren, Infoseiten, Vergleichstest und da lohnt es sich, genauer nachzulesen) haben wir uns zwei Modelle ähnlicher Bauart besorgt – einen mit einem etwas kürzeren Griff für mich und einen mit glatterem Griff für Christoph. Bei der Auswahl entscheiden der persönliche Geschmack und die Vorlieben. Was wir auf alle Fälle empfehlen ist ein Butterfly-Wechselmechanismus (dazu unten mehr) und unbedingt auf das Herstellungsmaterial des Hobels zu achten.
Unsere Wahl fiel auf Rasierhobel, die komplett aus verchromtem Metall gefertigt wurden, da wir meinen, dass diese am langlebigsten sind. Von Hobeln mit Holzgriff, Edelharz oder bis hin zu roséfarben gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel geeignete Modelle. Vom Kauf von Billigprodukten aus Plastik würden wir abraten, da wir uns nach über zwei Jahren Verwendung eines Hobels aus robustem Material nicht vorstellen können, dass die Plastikmodelle in punkto Langlebigkeit mithalten können.
Das Prinzip eines Rasierhobels ist leicht erklärt: eine Klinge wird in einen Rasierkopf (Hobelkopf) eingespannt und ragt dabei ca. 1 mm auf jeder Seite aus der Abdeckung heraus. Da die Klinge nicht bis ganz zum Kopfrand geht, wird die Gefahr sich zu schneiden verringert.
Wir haben einen Rasierer mit Butterflyhobel gewählt. Am Griffende wird dieser mit einem Drehknopf zum einfachen Klingenwechsel geöffnet und geschlossen. Ganz simpel, und für mich persönlich gilt: je praktikabler ein Gerät zu verwenden ist, desto lieber hantiere ich damit.
Haut anfeuchten, spannen und „loshobeln“! Wir verwenden beide keinen Rasierschaum oder -seife, die im Allgemeinen dazu dienen, durch das Aufquellen der Haare eine gründliche Rasur zu unterstützen. Sollte ich das Gefühl haben, dass meine Haut für eine Rasur nur mit Wasser allein gerade zu empfindlich ist, verwende ich unsere Kernseife zur Unterstützung.
Und zwischen uns Mädels: ab und an wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Hobels „reine Männersache“ sei. Ich kann euch beruhigen: der Hobel funktioniert überall – auch an anatomisch etwas heiklen Stellen. Solange die Haut gut gespannt wird und nass genug ist, passiert gar nichts. Für die ersten paar Male empfehlen wir, sich etwas mehr Zeit zu nehmen und in Haarwuchsrichtung und mit geringerem Druck zu rasieren, bis die Handhabung geläufig ist. Nach etwas Übung habt ihr den richtigen Haltewinkel gefunden und werdet vom Ergebnis begeistert sein. Nach der Rasur den Hobel gründlich unter heißem Wasser ausspülen, ausschütteln und trocknen lassen - fertig!
Die Klingen bleiben lange scharf und wir wechseln sie im Schnitt 1x im Monat. Hobel gibt es in guter Qualität ab ca. €30, eine Packung Rasierklingen zu 10 Stück um die € 4, je nach benötigtem Modell. Die Klingen entsorgen wir geknickt in einem Karton und Papier eingewickelt bzw. verwenden wir sie zum Abschaben von Herdplatten oder Wachsresten.
Was bleibt ist ein angenehm glattes Hautgefühl und deutlich weniger Müll! Und für die Ästheten unter uns: so ein Hobel macht optisch ordentlich was her und ist ein edler Hingucker im Bad!
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