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Frühlingstreiben am WIRLIG-Hof

Habt ihr manchmal auch das Gefühl, so ein Tag mit 24 Stunden ist in null Komma nichts vorüber? Mit Jungpflänzchenaufzucht, Legenester betreuen (wir haben in diesem Jahr drei Entendamen, die wie verrückt Eier sammeln), Gemüsegarten und Erdäpfelfeld bestellen (jawohl, ich habe heuer endlich geschafft, Kipfler anzubauen!) und sonstigem, eifrigen Treiben am WIRLIG-Hof bin ich in diesem Monat sehr spät mit meinem Blog dran.

Frühling ist immer eine arbeitsreiche Zeit, wobei ich es als Luxus betrachte, wenn ich (buchstäblich) mit dem Hahn aufstehen und bis fast zum Sonnenuntergang im Garten arbeiten kann.


Gleich zu Beginn eine gute Nachricht, die mich wirklich, wirklich freut: das Gewächshaus, mit dessen Errichtung wir Oktober 2017 begonnen haben, wird die Gartensaison 2020 offiziell eingeweiht. Die gebrauchten Glasplatten, die wir vor zwei Jahren zum Eindecken genommen haben, entpuppten sich leider als wärme- und lichtdämmende Wintergartenglasplatten und während der letzten Gartensaison konnten wir aus dem Glashaus nur einige Minikürbisse von einer tapferen, kleinen Kürbispflanze ernten. Nicht mal Unkraut gedieh aufgrund des Mangels an Licht und Wärme!

Heuer im Februar bekamen wir noch die Seitenwände geliefert, die uns die Garten- und Tischlertruppe von Sozialaktiv dankenswerterweise aus unseren alten Fenstern zusammengezimmert und eingebaut hat. Der letzte große Kraftakt der Fertigstellung mit Isolierung und einer ordentlichen Tür wird gerade vorgenommen und an der Lüftung wird eifrig getüftelt. Im Moment muss ich die jungen Pflänzchen im Inneren noch mit Kerzen und Blumentöpfen schützen, da es noch ziemlich frisch des Nächstens ist und ich das Gewächshaus noch nicht richtig beheizen kann. Verputzen, Fliesen verlegen und der eine oder andere optische „Schnörkel“ wird nach und nach folgen – im Großen und Ganzen ist das Herzstück unseres Gemüsegartens aber am fertig werden (freu!!).


Der Sukkulentengarten wurde wieder installiert bzw. zumindest das, was von ihm übrig ist. Lasst euch warnen: Mäuse lieben Lithops und andere Sukkulenten als willkommenes Grünfutter im Winter und fressen diese ratzeputz weg bis zum letzten Fitzelchen. Wieder etwas dazu gelernt (schnüff)…


Die Knospen des im letzten Jahr gesetzte Mandelbäumchen haben die letzte Kaltfront gut überstanden und die zartrosa Blüten verströmen einen wirklich zauberhaften Duft. Agaven, Zitrusbäume, Kakteen und Feigenbäumchen recken und strecken Blätter und Stacheln der Sonne entgegen und tanken jeden warmen Strahl, den sie erhaschen können. Die rosa Zwergbanane wird täglich mehrmals besprüht und entwickelt sich zum Dank dafür prächtig…ob wir tatsächlich ein paar Bananen ernten können, wird sich zeigen, sobald sie auf ihren ihr zugedachten, windstillen Platz im sonnig-feuchten Klima des Glashauses angekommen ist.

Habt ihr die faszinierend bunten Blumenstecker auf den Fotos entdeckt? Ich möchte euch zum Schmökern auf Izzy's Glass Beads einladen. Isabella zaubert und kreiert wunderbar fantasievolle Perlen und individuelle Stücke aus Glas, die sie unter anderem zu einzigartigen Schmuckstücken verarbeitet. Und ich meine bewusst „zaubert“ – nach einem Blick auf ihre Kunstwerke werdet ihr wissen, was ich meine!


Während ich mich im Gemüsgarten ausgetobt habe, hat Christoph unseren Schweinen eine neue Suhle angelegt und der Überlauf der Dachrinne speist nun bei Regen die Wellnesstation von Rolfi und Ludwig mit frischem Wasser. Die Vögel im Garten erfreuen sich ebenfalls über die Tankstation und die Enten schnäbeln gut gelaunt in der Suhle herum. Stellt euch folgendes als Ersatz für das Frühstücksfernsehen aus der Mattscheibe vor (wir sehen direkt vom Stubentisch auf das Schweinegehege): zwei dicke Rüsseltieren gähnen aus dem Stall direkt in den Sonnenaufgang, genießen die Aussicht auf das Waldviertler Hügelland und brauchen sich im Sommer quasi nur vom Stall aus dem kuscheligen Heu in die Suhle rollen zu lassen…in diesem Fall möchte ich wirklich manchmal ein Schwein bei uns am WIRLIG-Hof sein…

Ein weiteres Projekt, dessen Fertigstellung ich in diesem Frühjahr abgeschlossen habe, ist der WIRLIG-Schwammerlgarten. Christoph sammelt im Herbst diverse Schwammerl aus dem Wald, die getrocknet übers Jahr unseren Speiseplan bereichern.

Als heißer Tipp, sei euch in diesem Sinne die „krause Glucke“ ans Herz gelegt. Ich weiß erst seit dem letzten Jahr, dass dieser Pilz essbar ist und glaubt mir, das langwierige Reinigen und Säubern ist die Mühe wert. In Scheiben geschnitten und in Butter angebraten bzw. in leichten Soßen oder Ofengerichten verarbeitet entfaltet er sein ganzes Aroma, das leicht an Spargel erinnert! Unbedingt ausprobieren!

Und: fügt ihr zwei bis drei gehäufte Esslöffel Parasolpulver eurem Brotteig zu, ergibt das ein sehr schmackhaftes, ganz leicht nach Schwammerl schmeckendes Brot, das perfekt zur pikanten Jause passt (am besten kommt der Geschmack in reinem Weizenmehlbrot zur Geltung).


All jene, die ihr Wissen über Schwammerl vor der nächsten Saison vertiefen wollen, möchte ich den Kosmos Pilzführer ans Herz legen. Fundiert, detailliert bebildert, gut strukturiert und klein genug, passt er als empfehlenswertes Nachschlagewerk perfekt in das Sammelkörbchen rein!


Warum ich einen eigenen Pilzgarten wollte, obwohl die Schwammerl vor der Haustür wachsen fragt ihr euch? Nun ja, wir haben uns für zwei Sorten entschieden, die wir in der Natur nicht finden können. Den Waldviertler Austernseitling, den wir schon einmal hatten, bevor die Laufenten den Stamm komplett zerlegt haben (in einer Eierspeise mit frischer Giersch geschmacklich der Hammer – außerdem fruchtet der Pilz wie und wann er gerade will und war mir deshalb auf Anhieb sehr sympathisch) und den Shitake, weil dieser Pilz sowohl essbar ist, als auch in der TCM als Heilpilz verwendet wird und das Thema Phytotherapie ein Steckenpferd von mir ist.

Der geniale Clou an der Sache: für die beimpften Stämme aus dem Waldviertler Pilzgarten reicht ein großer Topf (für jene Sorten, die Erdkontakt zum Fruchten brauchen) oder ein Platz zum Aufhängen am Balkon vollkommen und schon sind der hauseigenen Pilzernte alle Wege geebnet. Reinschnuppern unter www.pilzgarten.at lohnt sich und mit jedem Stamm erhält man eine ausführliche Anleitung zur Pflege, sodass kaum etwas schief gehen kann. Für Experimentierfreudigere unter uns gibt es die Möglichkeit, Pilzbrut zu erwerben, um selbst Bäume zu beimpfen – erhältlich im Online Shop oder direkt im Schaugarten in Großschönau, wo ihr von der ausführlichen Beratung profitieren könnt.


In diesem Sinne – viel Spaß beim Genuss des Frühlings in dieser besonderen Zeit!

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