Unser Haus - konkreter der Erdkeller und ein Großteil der Außenmauern - datiert zurück ins Jahr 1850. Im Dachboden haben wir neben bäuerlichen Alltagsgegenständen der damaligen Zeit wie Waschrumpel, Deichsel für den Pferdewagen und Heuschlitten ebenso zwei Waschtröge gefunden.
Aufgrund des wurmstichigen Holzes ist an eine Verwendung zur Konservierung für Lebensmittel nicht mehr zu denken. Zum Entsorgen sind die beiden Fässer jedoch viel zu schade - eines der Fässer trägt immerhin die Jahreszahl 1884 und im Alter von 134 Jahren auf den Müll zu landen wäre alles andere als ein rühmliches Ende - als Erdbeerfässer sind sie jedoch bestens geeignet und dekorativ noch dazu!
Zuerst habe ich mit dem Lochbohraufsatz im zick-zack Abstand ca. 8 cm große Löcher in die Wände gefräst, mit etwa 20 cm Raum dazwischen. Bohrlöcher im Boden der Fässer ermöglichen das Abfließen von Wasser und verhindern Staunässe - und jawohl, die kleinen Löcher habe ich tatsächlich mit einem mechanischen Handbohrer gebohrt. Ich arbeite gerne mit den Vorfahren unserer heute gebräuchlichen Werkzeuge, da ich damit mehr Gefühl bei der Arbeit entwickle und ich sie besser an meine Arbeitsgeschwindigkeit anpassen kann.
In die Mitte kommt zur Drainage ein aus Maschendraht oder Hasendraht - was ihr zu Hand habt - ca. 10 cm im Durchmesser geformtes Rohr, das in das Fass gestellt und mit Kies, Schotter oder Splitt gefüllt wird. Auf Pflastersteine gestellt wird der Fassboden vor aufsteigender Nässe geschützt.
Nun geht es ans Pflanzen: gute Gartenerde wird mit reiner (!) Holzasche vermischt. Diese wirkt pilzhemmend und unterstützt durch ihren Kaliumgehalt das Wachstum. Die Erde Schicht für Schicht bis zum nächsten Loch auffüllen und die Pflanzen seitlich durch die Löcher einsetzen. Falls die Erde aus den Löchern rausrutscht, Karton oder starkes, unbdedrucktes Papier einschieben. Nach jeder Schicht angießen, damit die Wurzeln gut mit Wasser versorgt werden! Obenauf kommen ebenfalls noch Erdbeerpflanzen und einer dünne (max. 2 cm) Schicht Rindenmulch, dieser hält die Erde feucht und schützt die reifen Erdbeeren vor Fäulnis durch Erdkontakt. Ich lege zusätzlich zur Erntezeit noch Stroh unter, sobald mir die ersten roten Früchte entgegenblitzen - gesetzt den Fall, dass unsere Hunde diese nicht schon vorher von der Staude stibitzen, die beiden lieben Erdbeeren!
Ein Tipp am Rand: wenn ihr euer Erdbeerfass gleich am finalen Standort bepflanzt, wird es euch euer Rücken danken!