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Die Zecken kommen!


Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Luft erwärmen und die ersten Frühlingsboten ihre bunten Köpfe aus den aperen Stellen auf der Weide recken, sind sie wieder auf dem Vormarsch: die Zecken (Ixodida) aus der Ordnung der Milben. Egal ob Hundebesitzer, Schafhalter oder Naturliebhaber - wir alle kennen das Problem. Und da es unter den Zeckenarten prinzipiell zwei Strategien der Wirtsfindung gibt, entkommen wir und unsere Tiere ihnen kaum, sobald wir uns draußen aufhalten:

  • Lauerer klettern auf eine Pflanze (z. B. einen Grashalm oder einen Busch) und halten sich mit den hinteren Beinen fest. Das vordere Beinpaar strecken sie in einer charakteristischen Pose weit nach außen vor, so dass sich eine T-Form ergibt. Sobald ein potenzieller Wirt sie berührt, halten sie sich an diesem fest.

  • Jäger bewegen sich aktiv auf der Suche nach Wirtsorganismen vorwärts. Sie sind mit 5–8 Metern pro Stunde schneller als Weinbergschnecken.


Halsbänder kamen für uns nie in Frage - unsere Katzen sind Freigänger, klettern zwischen Zäunen durch und suchen sich ihre Schlafplätze im Sommer bevorzugt auf den Bäumen in unserem Garten um uns zu beobachten (sorgt für regelmäßige Schreckensmomente, wenn plötzlich beim Jäten im Garten eine Katze neben mir vom Baum plumpst) - die Gefahr einer Strangulation ist uns einfach zu groß. Wir haben daher jahrelang Tropfen, die auf der Haut des Nackens verteilt werden, zur Parasitenbekämpfung bei unseren Katzen verwendet. Erst als nach erstmaliger Verwendung bei unserem Hunderüden Samson eine schwere Hautreaktion in Form eines nässenden, sich entzündeten Ekzems auftrat (die Stelle war erst nach fünf Monaten komplett abgeheilt und ist bis dato haarlos), nahm ich die Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe. Das darin als Hauptwirkstoff enthaltene Fipronil ist ein Nervengift - was Sinn macht, die Zecken sollen nicht langsam und sanft zu Tode gestreichelt, sondern möglichst rasch getötet werden. Fipronil steht im Verdacht karzinogen zu wirken, ist aber offiziell nicht als mutagen bzw. krebserregend eingestuft. Zur Wirkung der künstlichen Antioxidationsmittel Buthylhydroxianisol (E320) und -tulol (E321) gibt es unterschiedliche Meinungen, von „nicht aus-reichend erforscht“, über „allergieauslösend“ bis „erbgutschädigend wirkend" und "vor allem Zellen im Magen-Darm-Trakt verändernd“. Diese Tatsachen gepaart mit Samsons Reaktion war definitv Grund genug, auf eine Alternative umzusteigen, um uns und unseren Haustieren Schutz vor einer Krankheitsübertragung durch Zeckenstiche bieten zu können.

Mittlerweile verwenden wir seit über einem Jahr nur mehr Kokosöl und ich bin begeistert! Zu Beginn der Akut-Zeckenzeiten bekommen die Hunde jeden zweiten Tag 1 TL voll morgens und abends unter das Futter gemischt, später reduzieren wir die Menge im Futter und sie werden stattdessen an Hals und Ohren eingerieben. Den Katzen wird das Öl in einer erbsengroßen Portion drei Mal pro Woche an Ohren, Hals und Bauch aufgetragen - sie fressen es nicht von alleine, nehmen aber durch die Fellpflege Kokosöl auf, was sich wiederum positiv auf ihr Immunsystem auswirkt.

Kokosöl enthält bis zu über 40 % Laurinsäure und diesen Geruch mögen die Zecken nicht! Zu beachten gilt: die Zecken werden nicht getötet, sondern vermeiden den Geruch bzw. lassen sich fallen um sich einen anderen Wirt zu suchen.

So wie wir, wandeln auch unsere Haustiere in den unterschiedlichesten Farben, Formen und Größen auf unseren Planeten - es ist daher schwierig, genaue Mengenangaben zu machen. Bei der Verabreichung - egal ob oral oder auf dem Fell gilt es, eure persönlichen Erfahrungen zu sammeln und den Hausverstand einzuschalten. Zu Beginn das Kokosöl gering dosieren, die Reaktion beobachten und langsam steigern, bis ihr das für euer Haustier beste Ergebnis erziehlt habt. Wir haben weder ein Problem im Magen-Darm Bereich, noch Hautreaktionen beobachten oder eine Reaktion auf den Geruch des Öls erkennen können.

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen: Kokosöl wächst leider nun mal nicht in Europa, sondern muss z.B. aus Indien oder Sri-Lanka importiert werden – mit allen Nebeneffekten, die einen spürbaren öko-logischen Fußabdruck hinterlassen. Im Moment ist Kokosöl das Öl mit dem höchsten Laurinsäuregehalt und der stärksten und zugleich schonendsten Wirkung und daher das Mittel erster Wahl für uns. Wir achten auf ökologischen Anbau aus Mischkulturen, fairen Handel, einen vernünftigen Preis (als Richtwert sind für einen Liter um die €20 anzusetzen) und suchen weiter nach regionalen Alternativen zu Kokosöl!


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